Neumünster. Noch knapp vier Wochen sind es, bis in den Neumünsteraner Holstenhallen zur 70. Auflage der VR Classics geladen wird. Daher wurde am Dienstag, den 14. Januar, bei einem Presselunch in Neumünster-Einfeld über die Vorbereitungen und Themen des Reitturniers geplaudert.
Zum Jubiläum vom 13. bis zum 16. Februar gibt es einige Neuerungen, die dem Turnier zusätzliche Bedeutung verleihen. Statt einer, sind nun zwei international renommierte Serien zu Gast in Neumünster: Neben der Etappe des FEI Dressage World Cups sind die VR Classics erstmals die Finaletappe der Bemer Riders Tour. Insgesamt werden 305.000 Euro Preisgeld ausgeschüttet. Für die drei Top-Reiter der Riders Tour gibt es drei Pkw im Wert von 200.000 Euro zu gewinnen. Der Gesamtetat beläuft sich auf 1.050.000 Euro und übersteigt damit erstmals eine Million Euro.
Gute Chancen, die Bemer Riders Tour zu gewinnen, hat Nisse Lüneburg (Hetlingen). Der Derbysieger 2019 führt das Ranking mit 42 Punkten an. Auf Rang zwei folgt David Will (Marburg) mit 24 Punkten. „Ich habe das Glück, in einer sehr guten Ausgangsposition zu sein“, so Lüneburg. „Viele sagen, dass der Druck sehr hoch sei. Aber eigentlich würden viele auch gerne mit mir tauschen.“ Der 31-Jährige ritt bereits zu Ponyzeiten beim Relaisspringen in den Holstenhallen und weiß: „Als Holsteiner will man da natürlich gut sein.“ Er hat auch schon gerechnet: „Die Chancen, dass ich am Ende vorne stehe, sind gut. Wenn man in Führung ist, möchte man natürlich auch gewinnen.“ Anders gesagt: Lüneburg kann nur nicht gewinnen, wenn Will oder der Rankingdritte Julien Anquetin (Frankreich) die Finaletappe gewinnen und er selbst keine Punkte erreitet. Satteln wird er Luca Toni, sein bestes Pferd im Stall, mit dem er bereits die Etappe in Paderborn im September gewonnen hatte.
Dadurch, dass der Große Preis am Sonntag das Finale der Riders Tour ist, ist der Modus ein anderer als gewohnt. Statt eines Springens mit Stechen wird es zwei Umläufe geben. Das beste Viertel kommt in den zweiten Umlauf, wobei die Fehler nicht mitgenommen werden. „Wenn mehr Reiter fehlerfrei bleiben, dann kommen mehr in den zweiten Umlauf“, weiß Organisationsleiterin Bettina Schockemöhle.
Nicht nur im Springen, auch in der Dressur wird es hochkarätig. Die drei Führenden im Ranking der Western European League nach acht von elf Stationen des FEI Dressage World Cups haben Neumünster genannt: Benjamin Werndl (Aubenhausen), Frederic Wandres (Hagen a. T. W.) und Helen Langehanenberg (Billerbeck) . Auch die Titelverteidigerin des Weltcups, Isabell Werth (Rheinberg), will in Neumünster reiten. Sie muss sich nicht mehr für das Finale in Las Vegas qualifizieren. Das macht es spannend: „Es dürfen nur drei Reiter einer Nation im Finale starten“, erklärt Schockemöhle. „Ein Platz ist durch Isabell Werth bereits vergeben.“ Eine Neuerung ist, dass die Reiter ihre Küren vorher einreichen müssen. Sie werden dann nach ihrem Schwierigkeitsgrad eingestuft und bewertet. „Das macht es subjektiver“, findet Schockemöhle. Vorher wird Richterin Katrina Wüst dies noch einmal erklären. Neumünster ist die dienstälteste Station des Dressurweltcups und bietet mit ausreichend Platz zum Abreiten und festen Stallungen beste Bedingungen. „Die VR Classics sind beliebt bei den Dressurreitern“, findet auch Johanna von Fircks (Heidmühlen). Sie startet nicht in der Weltcup-Tour, sondern ist mit zwei Pferden in der kleinen internationalen Tour sowie in der nationalen Tour am Start.
Voll wird es bereits am Donnerstag: Beim Schauwettkampf der Reitvereine sind mit sieben Schaubildern zwei mehr als sonst dabei: „Die haben es alle verdient, da sind immer so tolle Ideen dabei”, schwärmt Schockemöhle. Zwei Vereinen musste abgesagt werden. Ihnen wurde allerdings ein Startplatz im nächsten Jahr zugesichert.
Alle Infos zum Turnier: www.reitturnier-neumuenster.de

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