Schülp/Breiholz. Weit mehr Menschen als erwartet kamen am Sonnabend zur Versteigerung der im September vom Kreisveterinäramt Segeberg beschlagnahmten Pferde eines Holsteiner Zuchtbetriebes zur Reitanlage am Moltkestein in Schülp. Es war voll. Mehr als 1000 Personen waren letztendlich in der Reithalle, in die die Vierbeiner zur Auktion gebracht wurden. Zuvor herrschte bereits in den Ställen dichtes Gedränge. Die Schlange zum Auktionsbüro, in dem die Bieterkarten abgeholt werden konnten, erstreckte sich bis zur Straße. “Was ich hier an Transportern und Anhängern gesehen haben, da wäre Platz für 500 Pferde. So viele haben wir hier allerdings nicht”, zeigte sich auch Auktionator Volker Raulf vom Auktionsbüro Mennraths erstaunt über den großen Ansturm.

Am Ende waren es auch keine 60 Pferde, die über die Auktion ein neues Zuhause finden sollten. Drei Pferde waren laut Aussage Raulf nicht transportfähig. Die Katalognummer 24 leide unter Magengeschwüren, Nummer 45 habe nicht nur eine diagnostizierte Ataxie, sondern auch Shivering und habe so sehr vor dem LKW gezittert, dass sie nicht mitgenommen werden konnte. Die 54 hatte sich verletzt und konnte daher ebenfalls nicht zur Auktion gebracht werden. Diese drei Pferde stünden aber nach wie vor zum Verkauf und könnten nach Absprache mit der zuständigen Tierärztin besichtigt werden. Die Katalognummer 48 fiel weg, “ein multipler Hüftbruch”, erklärte der Auktionator.
Kurz nach 12 Uhr begann die Auktion, seit 9 Uhr konnten die Pferde besichtigt werden. Angereist waren die Interessenten nicht nur aus der Umgebung. So waren potentielle Bieter aus ganz Deutschland sowie Holland, Belgien und Polen nach Schülp gefahren. Auch bekannte Turnierreiter aus dem Spring- und Vielseitigkeitssport waren da. Die zum Verkauf stehenden Pferde gingen vom Jährling bis zur 18-jährigen Zuchtstute. Viel mehr als Alter, Geschlecht, Farbe und Pedigree war über die wenigsten Pferde bekannt. Für eine der Stuten lag eine Turnierplatzierung aus der vergangenen Saison vor. Bei den meisten Pferden wurde allerdings lediglich vermutet, dass sie geritten sein könnten.
Die Preisspitze stellte gegen 15.30 Uhr das letzte Pferd, die Katalognummer 60. Für die großrahmige, 2014 geborene Schimmelstute von Colman-Esteban xx-Landgraf I fiel bei 12.000 Euro der Hammer. Der Durchschnittspreis lag bei 5689,29 Euro.
Die Auktionsergebnisse:

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