Negernbötel. Eine Springturnierserie im Winter, von Springreitern für Springreiter. Aus dieser Überlegung heraus entstand die Springsportserie Nordic Jumping Events, deren erste Saison nun zu Ende gegangen ist. Seit November wurde alle zwei Wochen am Dienstag und Mittwoch auf Hof Rützenhagen bei Mareike Harm in Negernbötel Turnier geritten.
„Eigentlich hatten wir alle drei die Idee“, erzählt Arne Brodersen (Hobbersdorf) von den Veranstaltern. „Der Bedarf in Schleswig-Holstein und dem gesamten Norddeutschland mit Mecklenburg-Vorpommern und Niedersachen war da.“ So kam es, dass Christian Hess (Heidmühlen) eines Tages bei Mareike Harm anrief und sich die drei zusammensetzten. „Wir wollten auf jeden Fall etwas auf top Niveau organisieren. Der Boden, das Hindernismaterial, die Parcourschefs – die Messlatte war ganz hoch angesetzt“, so Hess. „Das hat gut geklappt und unser Konzept ist voll aufgegangen.“ Da alle drei Pferdesport auf hohem Niveau betreiben, wussten sie, worauf es ankommt. Harm war früher im Spring- und Dressursattel aktiv und vertritt jetzt beim Fahrsport im Championatskader Vierspänner die deutschen Farben, Hess bestritt schon Nationenpreise im Springsattel und war 2016 deutscher Vizemeister, Brodersen war bis zur Klasse M erfolgreich. Neben den Prüfungen, die gerade unter der Woche überwiegend für Berufsreiter sind, sollte an die Amateure gedacht werden.
Das kam gut an: Johanna Boysen aus Flintbek war mit ihrer Stute Urte zu Beginn der Serie mehrfach in Negernbötel. Sie ritt in Springen der Klassen A, L und M, und war in einer Prüfung siegreich. „Ich finde die Turnierserie gut. Es ist einfach super, dass auch wir Amateurreiter unter diesen top Bedingungen Turnier reiten können.“

Beim letzten Turniertag ging der Sieg im Hauptspringen, einer Zwei-Phasen-Springprüfung der Klasse S*, an Thorsten Wittenberg (Vellahn) auf Stathaga. Christian Hess saß selbst im Sattel und platzierte sich auf Gratio an fünfter Stelle. Die Amateur-Springprüfung der Klasse S* gewannen Janne Ritters (Krumstedt) und Dithmarsia.

Doch nach der Serie ist vor der Serie. „Es wird weitergehen“, kündigt Harm an. Brodersen zieht als Fazit: „Es war eine rundum erfolgreiche, positive Serie. Wir haben große Pläne für die Zukunft.“ Er vermutet: „Wir werden eher größer werden.“ Generell gebe es noch mehr Potential, sind sich die drei sicher. „Im europäischen Ausland gibt es weitere Beispiele solcher Serien, daran können wir uns orientieren“, weiß Brodersen. Das Konzept wird beibehalten. „Dieses Jahr fangen wir schon im Oktober an und veranstalten die Turniere bis zum März. Allerdings wird es keinen Zwei-Wochen-Rhythmus mehr geben,“ erläutert Harm. Damit wollen die Veranstalter auf andere Springturniere in der Hallensaison eingehen. Hess erklärt: „Beim nächsten Mal bringen wir unsere jetzt gemachte Erfahrung mit ein. Unser Anspruch ist ambitioniert, aber man kann immer noch besser werden.“
Damit befindet die Serie sich auf einem guten Weg: „Die Turniere wurden alle gut angenommen, von Reitern wie Zuschauern. Anders als bei Trainingsturnieren haben wir eine richtige Turnieratmosphäre.“ Die Resonanz der Teilnehmer war gut. Die Starterfelder der einzelnen Prüfungen immer gut gefüllt. „Das motiviert auf jeden Fall, weiterzumachen“, findet Hess.
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